Mittwoch, 21. November 2018

Familie

Wenn Kinder erzählten,
Wollte ich auch,
Wollte auch Geschichten
Von schönen Wochenenden.

Ich höre, wie Familie
Hätte sein können, bei anderen.
Wünschte mir wohl bis
Zuletzt, das unmögliche.

Wollte euch lieben, so sehr.
Aber unendlich schwer,
Wenn nichts reicht und
Missbrauch euren Namen trägt.

Ekel, Angst und Wut
Waren meine treuen Begleiter,
Bei jedem Besuch.
Schließ die Tür nicht ab.

War euch nie genug,
zu stumm, zu krank, zu bunt
vor allem zu wenig Haut, die
ich zeigte, damit mich jemand wolle.

Vor 5 Jahren dann, dein Tod,
Gelitten hast du ewig,
für all die Leben, die du
gewalttätig zertrümmert hast.

Jetzt du, und trotzdem
weinte ich um dich, fühle
mich schuldig, konnte sehen,
Wie dich das Leben verlässt.

Jetzt steh ich da, höre zu,
Geschichten die nie meine.
Langsam kriecht Gewissheit:
Die Chance auf Familie ist tot.

Donnerstag, 15. November 2018

Winter naht.

Winter naht
Wieder wärmer
Mein Herz jedoch
Ein paar Grad kälter.

Meine Seele
Wohnt in einem
Stein, so schwer
So kalt und grau.

Steine, drücken
Mir auf meine Brust,
Sodass Atmen, ein
Und aus, immer schwerer.

Bäume, so kahl
Verlieren ihre Farbe
Welt verwandelt sich,
In leeres grau, in mir.

Kahler Baum,
Sag mir, wird mein
Leben für immer sein,
Wie deins im Winter?

Mittwoch, 7. November 2018

Versinken

Ich weiß schon lang nicht mehr
wo es hingehen soll
gute Tage, hatt' ich lang nicht mehr
wo ich hingehen soll.

Die Welt versinkt, wir ignorieren
Lass mich mit dir sinken,
Lass uns sterben, einfach verlieren
Leben ist Gift, lass es uns trinken

Alles bricht über mir zusammen,
und diese Angst sie
sagt mir, ich habe schon verloren.
Gestorben,
Verloren,
Funktionieren
aber ständig
aufs neue
Fallen.

Keine Worte die beschreiben,
was ich fühle,
keiner der
die Schwärze
in mir versteht.

Ich wusste nie,
dass der Körper
so lange lebt,
obwohl man vor
Schmerz
nicht mal mehr atmen
kann.

Die Welt versinkt.
Komm lass mich mit dir sinken.

Donnerstag, 1. November 2018

Ein wirres Gedicht

Eine Zeitbombe
In meiner Brust
Tickt, tickt, tickt.
Ihre Zeit hätt' ich gern gewusst.

Nicht sicher, wer
oder was noch von mir
da ist, bin so leer.
Weiß nur, ich darf nicht weg von hier.

Ich sehe und nehme
wahr, dass ich doch eigentlich
diese Menschen um mich mag.
Warum spüre ich nichts?

Zeit verrinnt so schnell,
Gestern hier, morgen tot.
Ich stehe da und hoffe,
dass du gehört hast.

Dass es mir leid tut.

Samstag, 20. Oktober 2018

Erstickende Erinnerung

Eine Erinnerung
Nach der anderen
Nimmt die Luft
Zum Atmen

Eine Erinnerung
ein Moment in dem
wir Lachen
schon lange vorbei

Schnappe nach Luft
Nasses Salz rinnt
weiter aus den Augen
drückt sie weiter zu

Lass mich, bitte
nie wieder solchen
Schmerz spüren weil
ich zerbrechlich bin

Sowieso alles zerbrochen
Kleines Glasherz in
meiner Brust zerspringt
Und zerschneidet innerlich.

Samstag, 29. September 2018

Wie das Streichholz erlosch.

Ein kleines Streichholz,
angezündet, zaghaft leuchtend
Kleines Licht, so Stolz.
Hofft, dass es bald noch heller brennt.

Eine kalte Winternacht, 
Sichtbarer Atem, weißer Schnee.
Eine dunkle Helligkeit, Ruhe.
Funkeln in Augen, Stille überall.

Eine Winternacht, erstickt,
was hinter Fenstern geschieht.
Wie ein Teil der Seele erstickt,
aber das doch niemand sieht.

Warme Tränen, eine kalte Zeit.
Schmutzig, niemals rein sein.
Ein stummer Schrei, warum?
Die Kälte wärmer als die Seele.

Kleines Streichholz, wo bist du?
Kein Licht mehr, erloschen.
Hoffnung, gestorben, wie du.
Das Licht in dir, erloschen.

Freitag, 14. September 2018

Der Spiegel

Sehe ein Gesicht im Spiegel,
Ich weiß es soll meines sein.
Zwei Gesichter, trotzdem allein.
Meine Hand auf kaltem Glas.

Sehe glänzende Augen,
Doch kein funkeln, wie ein Diamant
Wasser läuft wie über Glasrand.
Glasig, Tränen die Sicht berauben.

Sehe keine Hoffnung mehr,
blasse Porzellanhaut, zerbrechlich.
Ein Berührung, dann zerbrech ich.
Lebloser Blick, ein Körper, so schwer.

Frage mich ob der Spiegel lügt.
Ob ich dem Tod schon nahe bin?
Doch der Spiegel spiegelt eine Hülle.
Der Blick in tote Augen - niemals lügt.

Sonntag, 9. September 2018

Falsche Worte

Meine Lunge, keine Luft
Mein Herz, zerbrochen.
Leise Stimme, die mich ruft,
Kommt in mein Gehirn gebrochen.

Ein kleines Lächeln nur
Das ich sofort bereute.
Ich schon immer erfuhr
Leid weil ich mich freute.

Ein kleiner Funken
Ein Gespräch, nicht mehr
Jetzt in Tränen ertrunken.
Ich rede wohl nicht mehr.

Worte aus meinem Mund,
Sind falsch, sollen nicht sein.
Welt verschwimmt, der Grund
Ich sollte nicht mehr sein.

Sonntag, 2. September 2018

L. (vom 05.07.2018)

Immer weiter sinkst du
Immer weiter spinnst du
Streckst die Hand nach mir aus
Ich nehme sie, halte aus.

Lass dich nicht fallen
versuch am Leben zu krallen
doch du lässt dich hängen
und ziehst mich hinein.

Ich höre ständig dein Drängen
du vertraust zu sehr darauf,
dass ich dich wieder hinauf
ziehe, doch so stark bin ich nicht.

Dein Strudel, er reißt an dir.
Dein Strudel, er zerrt auch an mir.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Chaos

Wann geht die Sonne wieder auf?
Ein dunkler Ort, der mich umgibt,
bekomme den Mund nicht auf.

Meine Gedanken, gefesselt.
Immer das gleiche, müde, so müde.
Dachte ich fliege, verwechselt.

Weiß nicht mehr wofür.
Will doch nur ohne Schmerzen sein.
Stehe im Dunkeln, vor verschlossener Tür.